Messebesuch ohne Anreise, einfach von Schreibtisch aus: EOA 2016
Zum zweiten Mal fand dieses Jahr die virtuelle Messe Einfach Online Arbeiten (EOA 2016) statt. Vom Veranstalter wurden über 2000 Besucher erwartet. Es gab 30 Aussteller, die interessanten Themen wurden auf 36 Stunden Videomaterial präsentiert und durch das Sparen der Anreise wurden ca. 100 Bäume gerettet.
Die Messe war aufgebaut wie eine normale Messe, so dass man sich intuitiv zurechtfinden konnte. In einem Kongresszentrum wurden Key Notes gehalten und es fanden Podiumsdiskussionen rund um die Themen Digitalisierung, Arbeit 4.0 und Cloud Computing statt. Als Zuschauer konnte man über einen Chat Fragen stellen, die von den Moderatoren gerne aufgegriffen wurden. Das war sehr schon gemacht. Nicht nur weil man nebenbei vom Schreibtisch aus teilnehmen konnte. In einen anderen Veranstaltungsraum hatten die Aussteller die Möglichkeit in Fachvorträgen ihre Produkte vorzustellen.
Besonders nützlich für die angemeldeten Besucher: alle Vorträge sind auch der Messe noch abrufbar. Konnte man an einem Vortrag nicht teilnehmen, so kann man das nachholen bzw. sich einen Vortrag, den man sehr interessant fand, nochmals anschauen. Ein sehr angenehmes und nützliches Feature, das ich mir bei anderen Messen auch wünschen würde.
Die Stände der Aussteller fand man in vier weiteren Hallen: Communication/Collaboration, Customer Service 1 + 2 und Cloud Computing. Die Aussteller konnten an ihren Ständen Filme präsentieren und es gab einen Bereich, in dem man sich Dokumente anschauen konnte. Bei einigen Ständen konnte man auch per Chat mit dem Standpersonal in Dialog treten. Die Umsetzung der Stände in die virtuelle Welt war ganz gut gemacht, aber auch etwas ungewohnt. Wie erfolgreich sie für die Aussteller waren, ist mir leider nicht bekannt.
Insgesamt fand ich die Messe sehr lohnenswert und eine tolle Idee. Viele und gute Informationen und das ohne Anreise und müde Füße. Sehr angenehm. Eines hat mir jedoch gefehlt, was mir bei normalen Messebesuchen sehr wichtig ist: der persönliche Kontakt. Zu den Anbietern bestand zwar die Möglichkeit des Chats. Diese habe ich allerdings nicht genutzt, da ich keine konkreten Fragen hatte. Und für den kurzen Austausch im Vorbeigehen fand ich den Chat nicht passend.
Mehr noch habe ich den Kontakt zu anderen Besuchern vermisst. Der kurze Smalltalk bei einer Tasse Kaffee oder bei einem Snack, aus dem die spannendsten Kontakte entstehen. Die Networking-Möglichkeiten der virtuellen Messe, wie z.B. den Lounge-Chat, habe ich erst nach der Messe entdeckt. Ob dieser annähernd den persönlichen Kontakt ersetzen kann, werde ich das nächste Jahr ausprobieren. Ich hoffe, es wird dann wieder eine virtuelle „Einfach Online Arbeiten“ geben, denn das Thema Digitalisierung der Arbeit wird immer aktueller und wirft immer mehr Fragen auf, die es zu beantworten gibt.