Think outside the box – Setzen Sie Innovationen keine (Prozess)-Grenzen
Kennen Sie das Neun-Punkte-Problem? Neun quadratisch angeordnete Punkte sind mit einem Stift durch 4 gerade Linien zu verbinden, ohne den Stift abzusetzen.
In Experimenten wurden Herangehensweisen an dieses Problem untersucht. Viele Teilnehmer brauchten sehr lange, um zu einer Lösung zu kommen. Lässt man das umrahmende Quadrat weg, wird die Lösung viel schneller gefunden. Obwohl es mit der Aufgabenstellung nichts zu tun hat, wurde es zu einer Einschränkung bei der Problemlösung.
Nach meiner Erfahrung können Prozessmodelle eine ähnliche Wirkung haben. Man fokussiert sich darauf, ein Problem innerhalb des Prozesses zu lösen. Prozessmodelle sind deshalb nichts Schlechtes. Im Gegenteil. Sie sind sehr wichtige Kommunikationsmittel um über komplexe Abläufe überhaupt sprechen zu können.
Um innovative Ideen zu entwickeln und Probleme auf neue Art und Weise zu lösen, sind sie nach meiner Erfahrung jedoch nicht geeignet. Sie schränken den Blick zu sehr ein, fokussieren zu sehr auf die Details. Gefragt sind Darstellungen, die den Blick über den Tellerrand ermöglichen. Denn die Lösung findet sich nicht immer dort, wo das Problem sichtbar wird.